Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur

2. Vom Meere fährt heran der Wind; Die Körner wehn, Meergräser schwanken. Auf flücht'gem Meeressande sind Unstet und flüchtig die Gedanken. Wie dieser Sand vor Wind und Fluth Sich jagt in wirbelnden Gestalten, So fährt und schweift mein irrer Muth, Und keine Stätte kann ihn halten. 3. O, welch ein wunderbarer Grund! Ich kann sein Treiben nicht verstehen: Er lässet Schiffe scheitern, und Er lässet sie vor Anker gehen. Dem Raben ist er ewig frisch, Und dürr des Seegewürmes Zungen; Verschmachten lässet er den Fisch, Und ätzt die Möv' und ihre Jungen. Auch hab' ich einen Mann gesehn, Der wandt' ihm satt und kalt den Rücken; Ich aber blieb im Sande stehn, Und baute Schiffe mir und Brücken. 4. Der Dünen schwach begraster Wall Behindert landwärts meine Blicke. Gleichviel! rundspähend auf dem Schwall Der Wasser, schau ich nicht zurücke. Ich weiß nicht, daß noch Land besteht. Die Wellen hier sprühn Schaum und Funken! Doch Berg und Wald und Wiese - geht! Das Alles ist im Meer versunken.

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