Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel

Der Jäger schaut nach dem Schlosse; "Die droben, das ist mein Lieb". Er sprengt von dem scheuenden Rosse- Weiß keiner, wo er blieb. - Die Stachelschweine - Arthur Schopenhauer, 1788-1860 Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich en einem kalten Wintertage recht nah zusammen, um sich durch die gegenseitige Wärme vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln, welches sie dann wieder von einander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zusammenbrachte, wiederholte sich jenes zweite Übel, so daß sie zwischen beiden Leiden hin und her geworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten. So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab. Die mittlere Entfernung, die sie endlich herausfinden, und bei welcher ein Beisammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu:keep your distance! - Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden. Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen. - Seine Märchenbücher nicht für immer aus den Händen legen In der Völker Märchen schlägt der Menschheit Herz. In Märchen träumt die Welt den Traum des wahren Seins. Was Märchenbücher nicht enthalten, kommt im Leben eigentlich nicht vor. Manche Philosophen wären gelesen worden, hätten sie sich etwas künstlerischer ausgedrückt. Märchenhafte Geistigkeit verdeutlicht die Wahrheit am besten. Murmelnd schon belehrt der Quell der Märchen uns. In Bilderkraft liegt Wert und Sinn. Wer die Märchen seiner Kindertage nicht vergaß, ist für alle Lebenswege vorbereitet, die der dunklen, die der hellen. Schule der Märchen, Schule der Weisheit. Ein Märchenbuch in alten Händen schenkt besonders viel. Erst hören wir Märchen, dann gestalten wir sie. Das mißlungene Leben ist eine

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