Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel

Der Herr nach einem kleinen Raum Ein ander Kirschlein zur Erde schickt, Wonach Sankt Peter schnell sich bückt. So läßt der Herr ihn seinen Rücken Gar viermal nach den Kirschen bücken. Das dauert eine ganze Zeit, Dann sprach der Herr mit Heiterkeit: Tät'st du zur rechten Zeit dich regen, Hätt'st du's bequemer haben mögen. Wer geringe Dinge wenig acht't, Sich um geringere Mühe macht. - Die Nixen - Heinrich Heine, 1797-1856 Am einsamen Strande plätschert die Flut, Der Mond ist aufgegangen, Auf weißer Düne der Ritter ruht, Von bunten Träumen befangen. Die schönen Nixen, im Schleiergewand, Entsteigen der Meerestiefe. Sie nahen sich leise dem jungen Fant, Sie glaubten wahrhaftig er schliefe. Die eine betastet mit Neubegier Die Federn auf seinem Barette. Die andre nestelt am Bandelier Und an der Waffenkette. Die dritte lacht und ihr Auge blitzt, Sie zieht das Schwert aus der Scheide, Und auf dem blanken Schwert gestützt Beschaut sie den Ritter mit Freude. Die vierte tänzelt wohl hin und her Und flüstert aus tiefem Gemüte: „O, dass ich doch dein Liebchen wär, Du holde Menschenblüte!“ Die fünfte küsst des Ritters Händ, Mit Sehnsucht und Verlangen;

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