Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel

Balladen, Fabeln, Märchen, Rätsel Märchenhaftes, Mythen, Parabeln, Sagen, Zauberhaftes — von der Antike bis zur Moderne Ein Märchen - Max Dauthendey, 1867-1918 Wollt ihr ein Märchen erlauschen? Ein Märchen? — Ich weiß eines. O so wunderbar fein, so zart. Wollt' ich's in Laute, in Töne gestalten, Wäre jeder Laut, jeder Ton zu lauttönend. Vorsicht! Behutsam! Denkt leise! Sonnenfunken — goldner Hauch — Löscht ihn nicht — leise! leise! Ein Garten, eine Gestalt — ein Mädchen. Rings auf zitternden Schwingen Farben und Düfte, Und mein Mädchen mitten in Farbe und Duft. Schwarzgrüne Büsche stumm, atemstockend, Und darunter Blütenherzen, Wildrote pochende Herzen, Pochend in hast' gem Genießen. Sie singt. Ihre Träume sind ihre Lieder. Weiße Astern, Blendende Astern, Wie sie sich wiegen. Und der Garten singt Und die Büsche, Alles, alles singt in Farben und Düften. Starrst du auf Rosen, Nimm dich in acht. Rosen sengen, brennen, Weißt du das! Sie weiß nichts. Ahnte sie nur die Glut, Müßte sie zitternd erglühn. Aber Flammen wärmen, Und Wärme weckt Flammen. O berühre nicht! — Fort! — Flieh! O berühre sie nicht! Zu spät! Erschrick nicht, rette,

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